Eilken, Fritz

Eilken, Fritz

* 10.05.1903 in Söhren/Kreis Segeberg
vermisst seit August 1944 im Bewährungsbataillon, für tot erklärt auf den 31.12.1945

Telegraphenarbeiter, Monteur

– SAJ, SPD 1922-1933, Reichsbanner

– 2 Wochen Untersuchungshaft Hamburg 1937, 2 Jahre 4 Monate Zuchthaus Hamburg, Nordtorf 1937-1939 wg. Vorbereitung zum Hochverrat (Prozess Hansen, Haase und Genossen), 1 Jahr 6 Monate Bewährungsbataillon 1943/44

– Verlust des Arbeitsplatzes

Leben und Werk

Fritz Eilken gehörte der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) an, trat 1922 in die SPD ein, wurde später Mitglied des Reichsbanners und betätigte sich als Gewerkschaftsfunktionär. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde er zum 24. August 1933 beim Telegraphen-Bauamt Hamburg, bei dem er seit 1922 als Fernmeldehilfsarbeiter beschäftigt gewesen war, aus politischen Gründen entlassen. Seine Bemühungen, eine andere Beschäftigung aufzunehmen, blieben erfolglos, weil das Arbeitsamt eine Zuweisung aus politischen Gründen verweigerte. Erst im April 1936 gelang es ihm, bei der Firma Heidenreich und Harbeck eine Anstellung als Arbeiter zu finden.

Fritz Eilken beteiligte sich an der illegalen Arbeit der SPD. Er las verbotene Zeitschriften und spendete Geld. Am 2. Februar 1937 wurde Eilken zum ersten Mal verhaftet, nach zwei Wochen kam er frei. Am 15. April 1937 wurde er erneut inhaftiert und am 11. Mai 1937 vom Hanseatischen Oberlandesgericht wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Seine Strafe verbüßte er bis zum 11. August 1939 in Hamburg und Nortorf. Während der Haftzeit zog sich Eilken ein Magenleiden zu, von dem er sich nicht erholte. Zunächst fand er Arbeit als Bauhilfsarbeiter bei einem Maurermeister. Die Einstellung bei der Firma Telefonbau und Normalzeit Lehner & Co, die dringend Facharbeiter benötigte, wurde Mitte Februar 1940 durch das Arbeitsamt mit dem Hinweis "keine Zuweisung möglich" aus politischen Gründen verhindert. Auf ärztlichen Rat hin bewarb sich der kränkelnde Fritz Eilken Ende 1942 erneut bei der Firma, die nun geltend machte, seine Fachkompetenz für kriegswichtige Arbeiten zu benötigen. Tatsächlich wurde er eingestellt, doch schon am ersten Tag wieder entlassen. Offensichtlich hatte erneut das Arbeitsamt interveniert. Schließlich fand Eilken Arbeit bei der Firma Siemens & Halske.

Am 3. Februar 1943 wurde Eilken zum Bewährungsbataillon 999 eingezogen. Im Juni 1943 kam er in Griechenland zum Einsatz. Das letzte Lebenszeichen erreichte die Familie im August 1944 aus Rumänien. Seitdem ist Fritz Eilken verschollen.
Literatur:
FuD, S. 55
HM

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