Krause, Willy Ernst Emil

Krause, Willy Ernst Emil

* 01.07.1896 in Hamburg

† 26.02.1945 in Lübben/Spreewald

Buchhändler, Bibliothekar bei der Zentralstelle der Gewerkschaften

- SPD vor 1933

- 5 Monate Festung Torgau und Bewährungsbataillon 1944/45 wg. Zersetzung der Wehrkraft

- Verlust des Arbeitsplatzes

Leben und Werk

Willy Krause war ein gelernter Buchhändler, der 1933 als Bibliothekar der Zentralkommission für das Arbeiterbildungswesen der Gewerkschaften im Besenbinderhof in Hamburg arbeitete. Er war Sohn des Hamburger Senators für Schule, Lehre und Jugend, Emil Krause. Im Mai 1933 wurde Willy Krause unter anderem wegen seiner Mitgliedschaft in der SPD fristlos entlassen und in zynischer Weise vom Arbeitsamt als unvermittelbar geführt. Er sei, hieß es, "berufsfremd", weil er zu wenig mit nationalsozialistischer Literatur vertraut sei. Seine fünfköpfige Familie erhielt weder Arbeitslosenhilfe noch irgendeine andere öffentliche Unterstützung. So musste die Familie auf Ersparnisse zurückgreifen und war darüber hinaus auf Zuwendungen von Emil Krause angewiesen, obwohl sich der Sohn intensiv bemühte, Geld durch Gelegenheitsarbeiten zu verdienen. Erst mit der Einberufung zur Wehrmacht endete dieser Zustand, ab Oktober 1939 erhielt die Familie wenigstens Geld von der Sozialfürsorge.

Willy Krause wurde zunächst im Wachdienst der Wehrmacht innerhalb des Reichsgebiets eingesetzt und war anschließend Besatzungssoldat im niederländischen Venlo. Während seines etwa einjährigen Aufenthaltes in Venlo gewann er eine Reihe von Bekannten und persönlichen Freunden, was ihm nach eigenen Worten einen "gewissen Abstand zwischen all meinen früheren Kompaniekameraden [...] eingetragen hat". Am 28. August 1944 wurde Willy Krause in Antwerpen verhaftet. Ob Differenzen mit Vorgesetzten über Beziehungen zwischen Besatzern und Besetzten, seine sozialdemokratische Herkunft oder seine oppositionelle Haltung für seine Verhaftung ausschlaggebend waren, konnte nicht geklärt werden. Möglicherweise stand die Verhaftung im Zusammenhang mit den Ereignissen des 20. Juli 1944. Angeklagt wegen Zersetzung der Wehrkraft wurde Krause in das Wehrmachtsgefängnis Torgau/Elbe verbracht, wo er bis Oktober 1944 inhaftiert war. Nachdem sich die Verdächtigungen gegen ihn nicht aufrechterhalten ließen, wurde er in das Bewährungsbataillon Dirlewanger überwiesen. Bei der Begleitung eines Munitionstransportes im Februar 1945 im Spreewald wurde er verwundet. Er erlag am 26. Februar 1945 im Lazarett in Lübben/Spreewald seinen Verletzungen. Literatur:
FuD, S. 91f

AS

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