Wrage, Wilhelm

Wrage, Wilhelm

* 02.08.1900 in Hamburg

† 02.09.1961 in Hamburg

Maschinenbauer, Gewerbeinspektor

– SPD vor 1927–1933, Distriktsführer, Reichsbanner, SPD nach 1945, Distriktsvorsitzender

– Verlust des Arbeitsplatzes, Berufsschaden

Leben und Werk

Willy Wrage wurde als Kind einer Arbeiterfamilie geboren. Trotz sehr guter Schulnoten konnte er aus finanziellen Gründen nicht die Oberschule besuchen. Er erlernte den Beruf eines Maschinenbauers. Später fand er eine Anstellung als Büroangestellter bei der Hamburger Wohlfahrtsbehörde.

Am Ende des Ersten Weltkrieges wurde Wrage zur Marine eingezogen und erlebte im November 1918 den Beginn der Revolution in Kiel. Diese Eindrücke prägten seine politische Einstellung und Tätigkeit. In Hamburg schloss er sich der SPD an und wurde später Mitglied des Reichsbanners. Von 1927 bis 1933 war Wrage Distriktsvorsitzender in Eimsbüttel.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Wrage zum 30. September 1933 auf der Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus politischen Gründen entlassen. Er musste mehrere Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen. Dabei wurden 60 Bücher, 50 Broschüren, eine schwarz-rot-goldene Fahne und ein Ebert-Bild beschlagnahmt. Um weiteren Nachstellungen zu entgegen, verzog er mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen nach Barmbek. Hier fand er im Juli 1934 bei der Firma Heidenreich und Harbeck eine Anstellung als Maschinenbauer. Vom Kriegsdienst blieb er verschont.

Nach dem Krieg wurde Wrage am 16. Juli 1945 im Gewerbeaufsichtsamt eingestellt und 1948 zum Gewerbeinspektor ernannt. Er verzog mit seiner Familie nach Berne und beteiligte sich am Wiederaufbau der SPD. 1946 übernahm er im SPD-Distrikt Berne den Vorsitz, den er viele Jahre ausübte. Seine Söhne Arno und Gerd engagierten sich in der sozialdemokratischen Kinder- und Jugendarbeit als Gruppenleiter bei den Falken und in der Landesjugendleitung.
Literatur:
FuD, S. 152

GW

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