Thoma, Max

Thoma, Max

* 09.08.1890 in Kriens/Schweiz

† 08.08.1957

Buchdrucker, Redakteur, Parteisekretär in Stade, Verbandsleiter der IG Druck
Nordmark

– SPD 1908–1933, Distriktsführer, SPD ab 1945, MdBü

– insgesamt 8 Wochen Schutzhaft Stade 1933, 1 Monat Schutzhaft Fuhlsbüttel 1933, 3 Monate KZ Hamburg 1934

– Verlust des Arbeitsplatzes

Leben und Werk

Max Thoma wurde in armen Verhältnissen geboren. Im Alter von sechs Jahren verlor er seine Eltern. Das Kind wuchs im Waisenhaus auf. Nach der Volksschule erlernte er in Augsburg das Buchdruckerhandwerk. Bereits 1908 wurde Thoma Mitglied der SPD und trat in die Gewerkschaft ein. Im darauf folgenden Jahr übernahm er erste Funktionen in der Arbeiterbewegung. Im Ersten Weltkrieg leistete er Kriegsdienst und wurde verwundet. Während der Revolution war er im Arbeiter- und Soldatenrat aktiv und stellvertretender Stadtkommandant in Augsburg. Von 1919 bis 1924 arbeitete er für sozialdemokratische Zeitungen in Würzburg und in Frankfurt am Main. Hier besuchte er 1924/25 die Akademie der Arbeit. Ab Oktober 1925 war Max Thoma als Unterbezirkssekretär des SPD-Bezirksverbands Hamburg-Nordwest in Stade tätig.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Max Thoma am 2. Mai 1933 verhaftet. Er wurde nach mehreren Wochen freigelassen, aber mit dem Verbot der SPD im Juni 1933 erneut für kurze Zeit eingesperrt. Nachdem er im Oktober ein drittes Mal inhaftiert worden war, wechselte er den Wohnsitz und zog nach Hamburg. Allerdings stand er auch hier unter Beobachtung der Gestapo und im Februar 1934 wurde er noch einmal drei Wochen gefangen gehalten.

Bis 1939 war Max Thoma arbeitslos, erst dann wurde er als Maschinensetzer eingestellt. Abgesehen von mehreren kurzzeitigen Beschäftigungsverhältnissen wurde ihm eine Daueranstellung durch das Vermittlungsverbot des Arbeitsamts aus politischen Gründen verwehrt. Durch das geringe Einkommen war seine Frau gezwungen, eine unregelmäßige Beschäftigung aufzunehmen.

Nach dem Ende der NS-Diktatur beteiligte sich Thoma am demokratischen Aufbau. Unter seiner Führung erfolgte die Gründung des Verbandes des graphischen Gewerbes, später Industriegewerkschaft Druck und Papier. Thoma war Vorsitzender des Ortsvereins Hamburg und gehörte dem Bundesausschuss des DGB an. Den Vorsitz der IG Druck und Papier übte er im Bezirk Nordmark bis 1956 aus. Auch in der SPD zählte Thoma zu den Männern der ersten Stunde. Er gehörte im Sommer 1945 dem provisorischen SPD-Landesvorstand an und organisierte als erster Nachkriegsvorsitzender den Aufbau des SPD-Distrikts Barmbek-Uhlenhorst. Als Gastdelegierter nahm Thoma an der SPD-Konferenz im Oktober 1945 in Wennigsen teil. Von der britischen Militärregierung wurde er im Februar 1946 als Gewerkschaftsvertreter in die Ernannte Bürgerschaft berufen. Bei der Bürgerschaftswahl im Oktober 1946 kandidierte er erfolgreich für die SPD im Wahlkreis 6 – Barmbek und Uhlenhorst. Bis 1949 und von 1951 bis 1953 war Thoma Mitglied des Parlaments. Er gehörte der Baugenossenschaft der Buchdrucker an und bewohnte in Barmbek eine Genossenschaftswohnung.
Literatur:
FuD, S. 148f

HM

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