Rump, Margarethe (geb. Zandt)

Rump, Margarethe (geb. Zandt)

* 16.02.1906 in Hamburg

† ?

Fürsorgerin, Sekretärin

– SAJ 1921-1923, SPD 1927-1933,
Distriktsführerin der Kinderfreunde,
SPD ab 1945, Distriktsfrauenleiterin

– 1 Jahr 6 Monate Schutzhaft, Untersuchungshaft
Gefängnis Hamburg und Lübeck 1934-1936
wg. Verstoßes gegen das Gesetz gegen die Neubildung
von Parteien (Prozess Saalfeld und Genossen), 2,5 Monate KZ Fuhlsbüttel 1938/39

– Verlust des Arbeitsplatzes

Leben und Werk

Margarethe Zandt, genannt Gretel, absolvierte eine Ausbildung zur Fürsorgerin am sozialpädagogischen Institut Hamburg und wurde in den öffentlichen Dienst übernommen. Gretel Zandt gehörte der SAJ an, trat 1927 in die SPD ein und war als Distriktsleiterin in der Kinderfreunde- Bewegung aktiv. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten beteiligte sie sich an der illegalen Arbeit der SAP. Am 2. Oktober 1934 wurde sie bei gleichzeitiger Entlassung aus dem öffentlichen Dienst verhaftet und in das KZ Fuhlsbüttel gebracht. Im Prozess gegen "Saalfeld und Genossen” wurde Gretel Zandt wegen Vorbereitung zum Hochverrat am 2. Mai 1935 zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Ihre Strafe verbüßte sie bis zum 2. April 1936 im Frauengefängnis Lauenhof/Lübeck. Nach der Entlassung konnte Gretel Zandt ihren erlernten Beruf nicht mehr ausüben. Sie verrichtete zunächst Büroarbeiten in einer Halbtagsbeschäftigung und arbeitete später als Sekretärin in einem Anwaltsbüro.

1939 heiratete Gretel Zandt den Fürsorger Heinrich Rump, der von 1927 bis 1933 der SPD angehört hatte. Gemeinsam mit Lucie Suhling und Hedwig Voegt wurde das Ehepaar Rump am 30. Dezember 1938 nachts in der Hammer Landstraße wegen illegaler Tätigkeit für die KPD verhaftet. Die Verhaftung von zirka 30 Leuten erfolgte auf die gezielte Anzeige eines Denunzianten. Ohne Gerichtsverfahren wurde Gretel Rump am 12. März 1939 aus dem KZ Fuhlsbüttel entlassen. Anschließend war Gretel Rump wieder als Sekretärin und dann als Aushilfsangestellte bei der Sozialverwaltung tätig. Von 1943 bis 1945 arbeitete sie für das Deutsche Rote Kreuz. Ende 1945 wurde sie wieder als Fürsorgerin eingestellt. Nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur beteiligte sich Gretel Rump am demokratischen Aufbau. Sie engagierte sich als Distriktsfrauenleiterin und gehörte dem Kreisvorstand in Hamburg-Nord an.
Literatur:
FuD, S. 124

HM

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