Ropers, Wilhelm August

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Ropers, Wilhelm August

* 02.12.1908 in Hamburg

† 22.12.1949 in Hamburg

Schmied, Werkmeister, selbstständiger Kaufmann

- SPD 1927-1933, Bezirksführer, Reichsbanner,
SPD ab 1945, Kreisvorsitzender, MdBü

- 3 Jahre 8 Monate Schutzhaft Fuhlsbüttel,
Untersuchungshaft Hamburg, Zuchthaus Bremen,
KZ Sachsenhausen 1934-1938 wg. Verstoßes gegen das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien (Prozess Mehnke und Genossen)

- Gesundheitsschaden

- Mitglied der illegalen Parteileitung mit Walter Schmedemann

Leben und Werk

Nach der Volksschule begann Wilhelm Ropers 1923 eine Lehre als Schmied, die er 1927 abschloss. Im gleichen Jahr trat er in die SPD ein. Außerdem gehörte er dem Metallarbeiter-Verband und dem Reichsbanner an. Nach der Ausbildung war Ropers für verschiedene Arbeitgeber tätig, darunter Blohm und Voss. Ab 1930 arbeitete er als Buchhalter, nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten als Zeitungsvertreter und Stundenbuchhalter. Nach dem Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten beteiligte er sich am sozialdemokratischen Widerstand und gehörte zum engeren Führungskreis des illegalen Landesvorstandes um Walter Schmedemann. Wilhelm Ropers wurde mit dem Aufbau eines Nachrichtendienstes beauftragt. Nachdem es der illegalen Parteiführung gelungen war mit den früheren Distrikten Kontakt aufzunehmen, bestand die Aufgabe von Ropers darin, Informationen zu sammeln, die den wahren Charakter des NS-Regimes enttarnen sollten. Wilhelm Ropers stellte Berichte zusammen, die als Grundlage für die selbst hergestellten illegalen Schriften dienten. Auch gelangten seine Berichte über Kuriere zum Exil-Parteivorstand in Prag, der die Informationen für seine zurück ins Reich geschmuggelten "Deutschland-Berichte" verwendete. Wilhelm Ropers, der zum Zeitpunkt seiner Festnahme noch bei seiner Mutter in der Hansdorferstraße, Barmbek, wohnte, wurde am 20. Oktober 1934 verhaftet. Unter den ihm zugefügten Misshandlungen notierte er: "3 Monate in Eisen gelegt, geschlagen und Haare ausgerissen sowie durch Hunger Magenkrankheit zugezogen". Der Gestapo gelang es, auch die Verbindung nach Altona aufzudecken, von wo Wilhelm Ropers ebenfalls Informationen bezogen hatte. In diesem Zusammenhang wurden im November 1934 etwa 60 Altonaer Sozialdemokraten verhaftet. Nach Schutz- und Untersuchungshaft wurde Wilhelm Ropers am 18. Juni 1935 wegen illegaler Betätigung und Vorbereitung zum Hochverrat vom Sondergericht beim Strafsenat des Hanseatischen Oberlandesgerichts zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt, die er in Bremen-Oslebshausen verbüßte. Den Nationalsozialisten reichte die Verurteilung offensichtlich nicht aus. Die Mitglieder der illegalen Parteiführung Wilhelm Ropers, Walter Schmedemann und Helmut Weidt wurden nach der Verbüßung ihrer Strafen nicht freigelassen, sondern ins KZ Sachsenhausen überführt. Hier blieb Wilhelm Ropers weitere anderthalb Jahre gefangen, bis er am 18. März 1938 entlassen wurde. Als letzter konnte Helmut Weidt am 21. Dezember 1938 das KZ verlassen.

Wilhelm Ropers war gesundheitlich schwer angeschlagen und nach seiner Entlassung ein Jahr krank. Er versuchte erfolglos, sich in seinem Beruf fortzubilden und die Meisterprüfung im Maschinenbaufach abzulegen. Zweimal lehnte die Gauwirtschaftskammer die Prüfungszulassung aus politischen Gründen ab. Ab 1941 war Ropers bei der Firma Paul Wagner als Werkmeister tätig. Nach der NS-Diktatur wurde er Mitinhaber der Firma Ropers & Wagner. Eine verfolgungsbedingte Erwerbsminderung um 40 Prozent wurde anerkannt.

Wilhelm Ropers beteiligte sich am demokratischen Wiederaufbau. Als Vorsitzender des SPD Kreises V (Wohldorf-Ohlstedt, Duvenstedt, Bergstedt, Lemsahl-Mellingstedt und Volksdorf) war er Mitglied des SPD-Landesvorstandes. Von 1946 bis 1949 gehörte er der Hamburgischen Bürgerschaft an. Wenige Wochen nachdem er aus der Bürgerschaft ausgeschieden war, kam Wilhelm Ropers bei einem Straßenbahnunfall am 22. Dezember 1949 ums Leben. Literatur:
FuD, S. 123f; Verfolgung S. 97

HM

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