Nülk, Gustav

Nülk, Gustav

* 24.09.1892 in Goldberg/Meckl,
† 17.05.1973

Elektroschweißer, Hafenarbeiter, Behördenangestellter

– SPD 1912,

 – 1 Jahr 6 Monate Haft wegen Vorbereitung zum Hochverrat,

 – Verlust des Arbeitsplatzes,
 – nach 1945: Hamburger Hafen- und Lagerhaus-Aktiengesellschaft

Leben und Werk

Gustav Nülk gehörte der SPD seit 1912 an und war Arbeiter in der städtischen Kaiverwaltung. Er war gewerkschaftlich engagiert und in der Betriebsratsarbeit tätig. Zuletzt war er freigestelltes Betriebsratsmitglied. Im August 1933 erhielt er auf der Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums die Kündigung und blieb fast drei Jahre arbeitslos. Zusammen mit Rudolf Saalfeld und Herbert Dau organisierte er die Widerstandsarbeit auf der Veddel. Die Widerstandsgruppe hielt über Helmut Weidt Verbindung zur illegalen SPD-Führung um Walter Schmedemann und verteilte deren Untergrundschrift „Rote Blätter“. Auch wurden eigene Flugblätter hergestellt und illegales Material aus dem Ausland verteilt. Vor allem mit Sozialdemokraten aus Rothenburgsort und Hammerbrook gab es eine enge Zusammenarbeit. Nach dem am 11. Oktober 1935 Willi Pape, mit dem Nülk von Anbeginn zusammen gearbeitet hatte verhaftet wurde, erfolgte seine Festnahme drei Tage später an seinen Arbeitsplatz bei Blohm & Voss. Bei einer am gleichen Tag durchgeführten Hausdurchsuchung wurde ein Großteil seines Buchbestandes beschlagnahmt. Zwei weitere Durchsuchungen folgten. Bei den Verhören durch die Gestapo wurde Gustav Nülk schwer misshandelt und verlor einen Teil seines Gehörs.
Durch die Inhaftierung gerieten die Ehefrau und die beiden minderjährigen Kinder in finanzielle Not. Von der Fürsorgestelle erhielten sie nur geringe Unterstützung, die nach der Haftentlassung zurückgezahlt werden musste.
Gustav Nülk wurde am 5. Juli 1938 vom Hanseatischen Oberlandesgericht für die Verbreitung illegaler Schriften zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Unter Anrechnung seiner Untersuchungshaft verbüßte er seine Strafe bis zum 15. April 1939 im Gefängnis Glasmoor.
Erst nach Kriegsbeginn konnte Gustav Nülk wieder eine Beschäftigung finden. Vom 30. Oktober 1939 bis zum 22. Mai 1945 war als Arbeiter später als Elektroschweißer im Ottensener Eisenwerk beschäftigt. Am 4. Juni 1945 wurde Nülk als betriebliche Wiedergutmachung bei der Hamburger Hafen- und Lagerhaus-Aktiengesellschaft, in die die städtische Kaiverwaltung aufgegangen war, eingestellt. Bis zur Verabschiedung in den Ruhestand am 30. September 1957 arbeitete Gustav Nülk für die HHLA.
Er stirbt am 17. Mai 1973.
HM

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