Kalbitzer, Emmi (geb. Volkmann)

Foto Kalbitzer, Emmi

Kalbitzer, Emmi (geb. Volkmann)

* 17.02.1912 in Obernkirchen

† 16.12.1999 in Hamburg

Kontoristin, Hausfrau

– ISK vor 1933, SPD ab 1945,
Distriktskassiererin, MdBü

– 2 Jahre Schutzhaft,
Untersuchungshaft Gefängnis Berlin 1938-1940 wg. Vorbereitung zum Hochverrat (Prozess Schmidt und Genossen)

Leben und Werk

Emmi Kalbitzer wurde etwa 1931 Mitglied des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) und ging zwei Jahre später auf Vorschlag älterer Genossen zur politischen Fortbildung nach Paris. Dort arbeitete sie zunächst für einen Journalisten, der unter anderem für die ISK-Zeitung "Der Funke" schrieb. Nach einigen Wochen bekam Emmi Kalbitzer eine Anstellung in einer vegetarischen Gaststätte. Das Lokal wurde von emigrierten Mitgliedern des Kampfbundes betrieben und diente konspirativen Zwecken. Weil Emmi Kalbitzer keine Arbeitserlaubnis erhielt, wurde sie 1934 von der französischen Polizei ausgewiesen.

In Deutschland beteiligte sich Emmi Kalbitzer an der Eröffnung einer "Vega" in Hamburg. Wie in Paris spielte das Restaurant eine wichtige Rolle bei der Tarnung und Finanzierung der politischen Arbeit gegen den Nationalsozialismus. Hier lernte Emmi Kalbitzer ihren späteren Mann Hellmut kennen. 1938 wurde sie verhaftet und wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt. Die zweijährige Strafe saß Emmi Kalbitzer im Frauengefängnis an der Barnimstraße in Berlin ab.

Während des Zweiten Weltkrieges gründeten Emmi und Hellmut Kalbitzer gemeinsam mit einigen Sozialdemokraten eine größere konspirative Gruppe, um für den Aufbau demokratischer Strukturen vorbereitet zu sein. Im Sommer 1945 trat Emmi Kalbitzer der SPD bei und von 1965 bis 1970 war sie Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.
Literatur:
FuD, S. 78f; HB, Bd. 5, S. 208; Verfolgung S. 62f

MW

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