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– SPD 1930 bis 1933, stellvertretender Bezirksführer, – 3 Jahre Schutzhaft Fuhlsbüttel, – Ehrverlust, Polizeiaufsicht, Berufsschaden |
Leben und Werk
Friedrich Hauto wuchs als einziges Kind des Molkeristen Heinrich Bernhard Max Hauto und seiner Ehefrau Helene Rosa Wilhelmine geb. Buchwald in Eilbek auf. Sein Vater, ein Sozialdemokrat, starb im Ersten Weltkrieg, so dass Friedrich seit seinem zehnten Lebensjahr als Halbwaise aufwuchs. Seine Mutter arbeitete in schlecht bezahlten, schlecht angesehenen Hilfstätigkeiten, zum Beispiel als Toilettenfrau. Sie lebte mit einem festen Freund, der vier Kinder hatte, unverheiratet zusammen.
Nach dem Besuch der Volksschule in Eilbek von 1915 bis 1922 und der standesgemäßen Jugendweihe (die Familie war konfessionslos) absolvierte Friedrich Hauto eine Lehre zum Elektriker. Anschließend war er für verschiedene Firmen tätig und arbeitete zeitweise in Jugoslawien und Albanien. 1929 kehrte er nach Deutschland zurück.
Hauto gehörte dem Metallarbeiter-Verband an, trat in das Reichsbanner ein und wurde 1930 Mitglied der SPD. In der Partei übte er die Funktion des stellvertretenden Bezirksleiters im Bezirk 9 des Distrikts Eilbek aus. Er beteiligte sich am Aufbau von Selbsthilfeküchen der Arbeiterschaft und bildete sich politisch in Volkshochschulkursen fort.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten unterstützte Hauto die illegale Parteiarbeit um den früheren Distriktsvorsitzenden Walter Schmedemann. Er beteiligte sich an der Herstellung und Verteilung der SPD-Blätter "Sozialistische Aktion" und "Rote Blätter". Auch betätigte er sich als illegaler Kassierer für den Distrikt Eilbek.
Als im Oktober 1935 die Gestapo erneut eine Verhaftungswelle gegen die illegalen Sozialdemokraten startete, versuchte Friedrich Hauto vergeblich, sich nach Dänemark abzusetzen. Am 13. Oktober 1935 wurde er verhaftet und ins KZ Fuhlsbüttel gebracht. Hier erlebte er Folter, Misshandlung und Verrat, aber auch die Solidarität von Mithäftlingen, deren Zettel mit Namen von bereits Verhafteten, die gestanden hatten, ihm die Möglichkeit gab, in den endlosen Verhören Namen zu nennen, ohne diese Leute zu schädigen.
Am 27. Februar 1936 wurde Hauto vom Hanseatischen Oberlandesgericht mit der Aussage des Richters: "Das Gericht nimmt an…" trotz des Mangels an Beweisen wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im KZ Aschendorfer Moor, an der holländischen Grenze, mit schwerer körperlicher Arbeit wie Torfstechen verbrachte. Sämtliche Gnadengesuche seiner Frau Grete, die er am 28. März 1934 geheiratet hatte und die mit dem am 6. Mai 1935 geborenen Sohn Harry Freddo ein Kleinkind zu versorgen hatte, wurden abschlägig beschieden.
Nach seiner Entlassung aus dem KZ am 13. Oktober 1938 wurde Hauto abermals der Gestapo vorgeführt. Nur ein vorgetäuschter Sinneswandel verhinderte eine erneute Einlieferung ins KZ. Hauto wurde unter Polizeiaufsicht gestellt und fand bei den Howaldts-Werken eine Anstellung als Betriebselektriker, bis er 1940 zur Wehrmacht eingezogen wurde. Hauto wurde in Holland und Russland eingesetzt, wobei er später als Elektriker und Röntgen-Unteroffizier im Sanitätsbereich Verwendung fand.
Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft im August 1946 konnte er seine Frau mit dem Sohn aus dem Kinderlandverschickungslager Nittenau, wo sie den Krieg als Wirtschaftsleiterin überstanden hatte, nach Hamburg holen. Mit ihr zusammen baute er in Rahlstedt und vier Wochen nach der Geburt des zweiten Sohnes Harm-Dieter am 9. Oktober 1947 in Berne einen neuen Haushalt in einer sozialdemokratischen Siedlung auf.
Friedrich Hauto beteiligte sich am demokratischen Aufbau. Er wurde Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) in Rahlstedt und Berne und beteiligte sich aktiv an der Parteiarbeit der SPD in Berne. Nach kurzer Zeit wurde er Organisationsleiter des Distrikts. Als überzeugter Sozialdemokrat war er gemeinsam mit seiner Frau über Jahrzehnte für die SPD in Berne aktiv. Neben seinem Beruf als Betriebs-Elektriker im Allgemeinen Krankenhaus St. Georg oder später als Desinfektor im öffentlichen Dienst war Friedrich Hauto als Gewerkschaftsobmann, Betriebs- oder Personalratsmitglied für seine Kollegen und die Interessen der ÖTV permanent im Einsatz.
Literatur:
FuD, S. 73f
H-DH