Gideon, Wilhelm

Gideon, Wilhelm

* 12.02.1910 in Hamburg
† 28.03.1994

Schlosser und Maschinenbauer, Behördenangestellter

– SPD 1929–1933, Kassierer, Reichsbanner,
SPD ab 1946, Distriktspionierleiter

– 2 Jahre 6 Monate KZ Fuhlsbüttel,
Untersuchungshaft Hamburg, Gefängnis Wolfenbüttel 1935–1938 wg. Vorbereitung zum Hochverrat (Prozess Hausen und Genossen),
5 Monate Bewährungsbataillon 1942/43

– Verlust des Arbeitsplatzes, Gesundheitsschaden

Leben und Werk

Wilhelm Gideon wurde am 12. Februar in Hamburg geboren. Nach dem Schulbesuch erlernte er den Beruf eines Schlossers und Maschinenbauers. Von 1933 bis 1935 war er in den Hamburger Werkstätten für Erwerbsbeschränkte als Hilfspolsterer beschäftigt, wo er am 3. Mai 1935 aus politischen Gründen entlassen wurde.

Wilhelm Gideon beteiligte sich an der illegalen Arbeit der SPD. Am 31. Juli 1935 wurde er von der Gestapo in der Wohnung seiner Eltern in der Wohldorferstraße, Barmbek, verhaftet. Das Hanseatische Oberlandesgericht verurteilte ihn am 3. Dezember 1935 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis. Seine Strafe verbüßte er bis zum 3. Februar 1938 in Gefängnis Wolfenbüttel.

Am 29. November 1942 wurde er zum Bewährungsbataillon 999 eingezogen. Bei seinem Einsatz in Afrika wurde er am 1. Mai 1943 von den Alliierten gefangen genommen. Am 30. Januar 1946 kehrte er aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft zurück nach Hamburg.

Die Misshandlungen im KZ Fuhlsbüttel und im Stadthaus führten zum Verlust einer Niere und zur Schädigung der anderen. Wilhelm Gideon wurde eine durch den Gesundheitsschaden verursachte Erwerbsminderung von 20 Prozent zuerkannt.

Wilhelm Gideon beteiligte sich am demokratischen Aufbau. Er engagierte sich in der Gewerkschafts- und Parteiarbeit. 
Literatur:
FuD, S. 65

HM

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