Garling, Bernhard* 01.11.1890 in Hamburg Schneidermeister | - SPD 1910–1933, Kassierer, - 10 Monate Schutzhaft Fuhlsbüttel, - 1940/41 wg. Landesverrat und Vorbereitung zum - geschäftliche Schädigung |
Leben und Werk
Der Sohn eines Fuhrmanns besuchte von 1897 bis Ostern 1905 die Volksschule und absolvierte anschließend eine Schneiderlehre. Nach der Ausbildung begab sich Bernhard Garling für mehrere Jahre auf Wanderschaft. 1913 wurde er zum Militärdienst eingezogen und musste am Ersten Weltkrieg teilnehmen. Im Herbst 1919 machte er sich selbstständig und ab Februar 1927 betrieb er als Schneidermeister eine Herren- und Damenschneiderei im Stadtteil Eppendorf, Falkenried 54.Der SPD gehörte Garling seit Dezember 1910 an .Er übte die Funktion eines Kassierers aus. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten beteiligte er sich an einer sozialdemokratischen Widerstandsgruppe. Seine Aufgabe bestand darin, illegale Post aus Holland anzunehmen. Er arbeitete dabei auch mit dem Gewerkschafter Adolph Kummernuss zusammen. Als bei der Besetzung Hollands durch Deutschland 1940 den Nationalsozialisten bei der Internationalen Transportarbeiter-Gewerkschaft (ITF) eine Adressenliste in die Hände fiel, wurde auch Garling verhaftet. Vom 24. Juli bis zum 9. Dezember 1940 wurde er in Fuhlsbüttel gefangen gehalten. Anschließend erfolgte die Überführung in das Untersuchungsgefängnis Düsseldorf-Dehrendorf. Vor dem Amtsgericht Düsseldorf wurde Garling am 9. Januar 1941 unter dem Vorwurf der Vorbereitung zum Hochverrat richterlich vernommen. Das Verfahren wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt und Bernhard Garling am 27. März 1941 aus der Haft entlassen.
Nach dem Ende des NS-Regimes beteiligte er sich am Aufbau der SPD und war als Distriktskassierer tätig. Sein schweres Magenleiden führte er auf die Haftbedingungen zurück. Literatur:
FuD, S. 61
HM