Braune, Heinrich Karl Adolf

Braune, Heinrich Karl Adolf

 

* 18.11.1904 in Lüneburg
† 14.11.1990 in Hamburg

Lehrer, Journalist, Chefredakteur der Hamburger Morgenpost

 

– SPD 1922-1933, ab 1948

– insgesamt mehr als 4 Wochen Haft 1933 wg. Landesverrat

– Polizeiaufsicht, Verlust des Arbeitsplatzes, Berufsverbot

Leben und Werk

Heinrich Braune wurde in Lüneburg geboren. Unter dem Eindruck des Kapp-Putsches wurde er 1922 Mitglied der SPD. Er legte 1924 das Lehrerexamen ab und studierte anschließend Psychologie, Philosophie und Volkswirtschaft. Bereits im darauf folgenden Jahr wurde er Redakteur beim „Hamburger Echo“ und leitete das Feuilleton. Darüber hinaus arbeitete er als Sonderkorrespondent für verschiedene Blätter im Ausland und als Auslandskorrespondent für den damals noch jungen Rundfunk. Mit dem Verbot der Parteizeitung verlor Heinrich Braune seine wirtschaftliche Existenz. Vermutlich nahm er als bisheriger Mitarbeiter an der „Echo“-Versammlung teil.
Heinrich Braune erhielt Berufsverbot und war nach seiner Entlassung aus der Haft arbeitslos. Im November 1933 wurde er noch einmal zehn Tage im KZ Fuhlsbüttel gefangen gehalten. Seine Bemühungen, sich eine neue Existenz als freier Schriftsteller aufzubauen, scheiterten zunächst daran, dass er nicht in den gleichgeschalteten Reichsverband Deutscher Schriftsteller, später Reichsschrifttumskammer, aufgenommen wurde. Zwar erreichte er die Aufnahme im Jahre 1934, doch der Versuch, sich in Hamburg als Werbeberater zu etablieren, schlug fehl. Um der Verfolgung zu entgehen, verzog Heinrich Braune nach Berlin und fand 1935/36 Arbeit in der Filmbranche. Er wurde 1943 zur Wehrmacht eingezogen und kehrte im Sommer 1948 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück nach Hamburg. Am 1. Dezember 1948 setzte er seine Arbeit beim „Hamburger Echo“ als stellvertretender Chefredakteur fort. Im Jahr darauf gründete er mit der „Hamburger Morgenpost“ die erste deutsche Boulevardzeitung nach dem Krieg. Bis 1968 war er Chefredakteur der „Mopo“ und bis 1986 ihr Herausgeber. Heinrich Braune wurde 1975 mit dem Bundesverdienstkreuz gegehrt. Er starb am 14. November 1990 in Hamburg.
Literatur:
HB, Bd. 2, S. 66f; Echo-Versammlung, S. 36

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